(2017-26) Holocaust Gedenktag

Über viele Jahre organisierte ein Arbeitskollege von mir, Volker Häberlein, Bildungsreisen zum Vernichtungslager Auschwitz/Birkenau. Vor 10 Jahren fuhr ich auch einmal mit. Seitdem las ich dutzende Bücher über diese Zeit, dieses Lager und die Verantwortlichen und seitdem sehe ich sehr vieles mit anderen Augen.

Heute, am 27. Januar, ist der jährliche Holocaust Gedenktag.

Und wir brauchen diesen Gedenktag. Denn „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ Primo Levi

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2017-25: Nigeria ist weit

Gestern stand auf Spiegel Online, dass es in Nigeria Dörfer gäbe, in welchen keine Kleinkinder mehr leben würden. Millionen Menschen sind vom Hunger bedroht, Zitat:

„Elf Millionen Menschen brauchten dringend Hilfe, sagte er(*). Bei gut sieben Millionen von ihnen herrsche „ernste Nahrungsmittelunsicherheit“ – sie leben also von einer Mahlzeit am Tag, wenn überhaupt. 515.000 Kinder seien bereits oder in Kürze „ernstlich und akut unterernährt“. Ohne Hilfe würden sie sterben.

(*Toby Lanzer, Westafrika-Koordinator der Uno-Nothilfeorganisation (Ocha))

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-sieben-millionen-menschen-von-hunger-bedroht-a-1131577.html

Doch in welchen Zeitungen liest man davon? Wo sind die TV-Appelle? Es ist so frustrierend, wenn auf Twitter, Facebook & Co. tausendfach wiederholte Spaß-Videos von Trump kursieren, gleichzeitig tausende, hunderttausende dem Hungertod entgegen sehen.

Nein, ich mache niemandem die Trump-Tweets zum Vorwurf. Vielleicht braucht es ja dieses Ventil, um der gefühlten Hilflosigkeit und Ratlosigkeit Herr zu werden.

Trotzdem: Es gibt eine Menge Leben (und Sterben) außerhalb der liebgewonnenen Filterblasen und medialen Hauptthemen. Wie müssen nur den Blick dafür frei halten. Ein bei seinen Eltern verhungertes Kind in Deutschland rührt die Nation wochenlang. Tausende verhungerte Kinder in einem afrikanischen Land sind eine Randnotiz.

Wir müssen lernen, die Augen für die Welt offen zu haben. Gerade auch für die Leidenden dieser Welt. Und – das ist für mich eine Konsequenz – wir können von unserem Wohlstand an diejenigen abgeben, für welche wir hier in einem unvorstellbaren Paradies leben. Und jede riesige Zahl von Menschen besteht aus ganz vielen Individuen, Menschen wie du, ich, meine Kinder, meine Nachbarn.

Spenden nehmen viele Hilfsorganisationen an, z.B.:

UNO-Flüchtlingshilfe

Ärzte ohne Grenzen

Welthungerhilfe

 

 

 

 

2017-24: Bahnrechnung

Es war ein gemütliche Bahnfahrt geplant. Sogar ein kleines Upgrade von 24,- Euro von der 2. in die 1. Klasse (für Hin- und Rückfahrt gemeinsam) leistete ich mir. Geschenkte Lesezeit.

Heimfahrt von Eisenach nach Stuttgart: 13:49 – 17.08 geplant, Umsteigen in Fulda mit 5 Minuten Übergang.

Um 13:48 Uhr springt die Anzeige von „Pünktlich“ auf „15 Minuten Verspätung“. Also bei -5 Grad am Bahnsteig eine Viertelstunde warten und mit klammen Fingern die Alternativverbindungen in der App suchen. Den Umstieg in Fulda kann ich vergessen.

Hm, es könnte ein Alternativzug in Frankfurt Flughafen erwischt werden, nur wenig später dran. Oh: der entfällt ersatzlos.

Also fahre ich mit dem gebuchten ICE auf reserviertem Sitzplatz soweit es geht, also bis Frankfurt Flughafen und warte dort auf den nächsten Zug nach Stuttgart, der dann – 10 Minuten Verspätung hatte der Lokführer aufgeholt – knapp eine Stunde später fuhr (mit seinerseits kleiner Verspätung).

Und so sah die Rechnung zuletzt aus:

15 Minuten Verspätung
+ 5 Minuten nicht ausreichender Übergang
———————————–
= a) 65 Minuten später in Stuttgart und eine Dreiviertelstunde im Zug stehen.
= b) Eine verfallene Sitzreservierung und ein verfallenes 1. Klasse-Upgrade
= c) Aus der gemütlichen Zugfahrt wurde ein „Auf die Uhr und App schauen“, Bahnsteigwarten, im vollen Zug stehen.

Zum Ausgleich dürfte ich mir nun ein Formular runterladen und 25% Fahrpreiserstattung geltend machen – ein Fahrpreis, den mein Auftraggeber des von mir gehaltenen Seminars bezahlt hat. Knapp 10 Euro könnten rausspringen (abzüglich Porto für das eingeschickte Formular).

Und die Moral von der Geschicht‘: Umsteigen minimieren, genügend Puffer einbauen.

Und nein: Autofahren war für mich noch nie und wird auch nie eine Alternative auf Fernstrecken sein. Autofahren ist für mich Zeitverschwendung, da ich da nichts machen kann. Und der Verkehr ist noch unberechenbarer als die Bahn.

 

2017-23: Früher war mehr Anfahrtsbeschreibung

Ab 1988 war ich bei der BUNDjugend bzw. der Jugend des Bund Naturschutz in Bayern engagiert. 1990 war ich, so rechnete ich mir mal aus, 40 von 52 Wochenenden in Deutschland unterwegs. Meine Bahnfahrten – ich nutzte häufig das Tramper-Monatsticket, eine Art von BahnCard 100 damals – führten mich zu Besprechungen, Gremiensitzungen und Demos. Die notwendigen Unterlagen wurden noch samt und sonders per Papier verschickt und natürlich auch die Anreisebeschreibungen zu den Jugendherbergen und Geschäftsstellen der Vereine. Dafür wurden sorgfältig Stadtpläne kopiert, Papierpfeile ausgeschnitten und Routen eingemalt. Ja, Google Maps und Auto-Navigationssysteme waren noch kein Thema gewesen. Und für die Bahn gab es das Kursbuch.

Diesen Service vermisse ich heute. Fast kein Veranstalter macht sich mehr die Mühe, den Teilnehmern seiner Seminare eine Anfahrtbeschreibung zukommen zu lassen. 18 Teilnehmer – das sind 18 Leute, die jeder für sich die gleiche Anfahrtsbeschreibung raussuchen müssen. Ich fände das nach wie vor einen schönen Service, wenn mit den Seminarunterlagen noch eine Anreiseskizze dabei wäre, einmal für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, einmal für die per Auto anreisenden Teilnehmer. Dann hätte ich mir auch die 15-20 Minuten gespart, die ich brauchte, um mir den Fußweg zum Tagungshaus in Eisenach vom Bahnhof rauszusuchen und auszudrucken. Denn angesichts immer im falschen Moment leerer Handy-Akkus und schwächelnder Mobil-Datenverbindungen habe ich Wegbeschreibungen nach wie vor am liebsten ausgedruckt dabei.

2017-22: Backnachmittag

Am Sonntag Nachmittag stand mal wieder Backen an. Zuerst kam das Brot nach bewährtem Blitzrezept – der Teig muss nicht gehen und das Brot kommt in den kalten Backofen – und danach waren die aufwändigeren Brezeln dran. Das Brezelrezept wurde mengenmäßig wieder verdoppelt, fünf Brezeln wären definitiv zu wenig gewesen. Sie schmecken etwas anders als beim Bäcker, aber sehr lecker.

Tipp: Die 50g Natron für die Lauge kauft man lieber nicht in der Backabteilung des Supermarktes, sondern bei den Gesundheitsartikeln. Da gibt es nämlich weit günstiger und mit weniger Verpackungsmüll 250g-Dosen (für Reinigungszwecke und zum Gurgeln) und nicht so komische 5g-Päckchen im Fünferpack. Und die Milch in den Brezeln kann bei Unverträglichkeit einfach durch ungesüßte Mandelmilch o.ä. ersetzt werden.

Laugenbrezeln – Rezept bei www.herrgruenkocht.de 

Dinkelvollkornbrot mit Körnern – Rezept Chefkoch.de

 

2017-21: Wieviel darf’s Geschenk denn kosten?

»Es soll ein Geschenk werden. Könnten Sie bitte das Preisschild ab machen? Und einen höheren Preis dran?«

@Maori

Preis dranlassen? Preis entfernen? Wenn es um Geschenke geht, gilt eigentlich die Regel, dass man auf keinen Fall ein Preisschild dranlassen darf. Aber billig aussehen oder wirken darf es trotzdem nicht. Deswegen werden Geschenke auch gerne aufwändig verpackt, mit bunten Papieren, Folien und Schleifen aufgewertet. In Zeitungspapier verpackte Geschenke traue ich mich nur bei zwei sehr guten Freunden aus der alten Öko-Szene zu überreichen. Und auch nur dort dürfen es sichtbar Geschenke sein, die vielleicht schon aus zweiter Hand sind – zum Beispiel bei Kinderspielzeug.

Ansonsten gilt die unausgesprochene Regel: Ein Geschenk muss angemessen sein, nicht zu billig und nicht zu teuer. Das ist oft eine Gratwanderung. Ich glaube, es sind nicht nur Kinder, die den Wert eines Geschenkes durch eine schnelle Online-Recherche in Erfahrung bringen wollen. Der Geschenk-Wert als Gradmesser für die Wertschätzung gewissermaßen. Mein Bruder bekam für x Euro, mein Freund für y Euro …

Und wenn wir, so wie @Maori oben in seinem schönen Tweet schrieb, ein preisliches „Upgrade“ vornehmen lassen? Teurer Wein mit Prämierungen schmeckt ja oft besser als das gleiche Traubengetränk in günstiger wirkender Flasche. Und manchmal wäre mir auch ein Downgrade lieber: Dann könnte ich ein teureres Geschenk einfach günstiger erscheinen lassen, um den Beschenkten nicht in eine Art von Zugzwang zu bringen, in gleicher Höhe beim nächsten Anlass zurückschenken zu müssen.

Weiter geht’s bei dem immer häufigeren „Bitte bringt nichts mit“ an Geburtstagen oder zu Weihnachten, welches manche partout nicht ertragen und doch etwas schenken. Und wehe, man hielt sich an die „Nichts-schenken-Vereinbarung“ und steht dann mit leeren Händen da. Ein doofes Gefühl.

Diese Schenkerei kann ganz schön kompliziert sein und die Theorie der Gabe hat schon viele schlaue soziologische und ethnologische Bücher gefüllt.

Am allerliebsten sind mir da doch die guten Freunde und Verwandte, bei welchen der Wert eines Geschenkes sich nicht am materiellen Wert festmacht, sondern an den Gedanken, die sich der Schenkende bei der Auswahl gemacht hat. Denn das ist weit aufwändiger, als einfach Geld auszugeben. Jedoch ist man auch da nicht aus dem Schneider, denn der Grad der Gedanken, die man sich bei einem Geschenk gemacht hat, wird – bewusst oder unbewusst – sicher auch wieder bewertet.

2017-20 gesudelt (977)

Essen, Kleidung, Wärme, Wohnen, Arbeit, Frieden – der riesige Zufall, in der heutigen Zeit in diesem Teil der Welt leben zu dürfen. [977]

Zwei Seminare von mir über Beziehungspflege im (9.3. München / 30.3. Gelsenkirchen).  [976]

K2 ist ganz begeistert vom Computerkurs via Hector Kinderakademie. Aber stereotyp: 7 Jungs, kein Mädchen.  [975]

Eine Schlüsselkompetenz, welche Schule heute vermitteln müsste: Die Fähigkeit, sich bewusst und konsequent für/wider zu entscheiden. [974] „2017-20 gesudelt (977)“ weiterlesen

Thoreau Journal 22.9.1839

„Wenn wir nur einigermaßen still und empfänglich sind, finden wir in jeder Enttäuschung eine Entschädigung. Wenn wir etwa, um Schutz vor einem Regenschauer zu suchen, in ein Ahornwäldchen oder unter herabhängende Fichtenzweige fliehen, entdecken wir in diesen Schlupfwinkeln, wenn wir genau hinsehen, neue Wunder in der Rinde, in den Blättern oder in den Flechten zu unseren Füßen.“

Henry D. Thoreau, Journal, 22.9.1839

Quelle: Henry David Thoreau „Aus den Tagebüchern“ (zusammengestellt und übersetzt von Susanne Schaup), Tewes, 1996.

2017-18: Erinnerungen mit Musik

Manche Situationen sind für mich mit Musik verknüpft. Wobei der Auslöser der Erinnerung sowohl bei der Musik als auch bei der Situation liegen kann. Wenn ich „Bridge over troubled water“ oder „El condor pasa“ von Simon & Garfunkel höre, denke ich oft an eine Zugfahrt. Es war Ende März 1986, die Zeit von Gorbatschow und nur wenige Wochen vor der Tschernobyl-Katastrophe nahe Kiew, als ich mit dem Russisch-Grundkurs (Münchener Gymnasium!) in der UdSSR war und wir mit dem Zug von Moskau nach Leningrad (so hieß es damals noch) fuhren. Da hörte ich zum ersten Mal auf einer ausgeliehenen Kassette in meinem Walkman-Klon von Karstadt diese Lieder von Simon & Garfunkel. Seitdem ist diese Aufnahme mit dem verträumten Blick aus dem Zugfenster auf schier unendliche Birkenwälder verbunden. Die melodischen Stücke der zwei hatten es mir sehr angetan.

Und ein Jahr vorher, wir fuhren im Juli auf Klassenfahrt nachts mit dem Bus von München nach Paris, war es die Rocky Horror Picture Show, die über die Buslautsprecher lief und mit vielen Feuerzeugen (ja, damals gab’s noch keine Handys) begleitet wurde. Unvergeßlich das „Don’t dream it, be it“ – DIE Botschaft für 17-18Jährige.

Und aus den Restaurants von Paris klang mehr als einmal „Live is life“ von Opus – der Hit von 1984/85 – aus den Lautsprechern. Für mich ist das Lied seither immer mit den heißen Sommertagen in Paris, mit Straßencafés und den sandigen Wegen der Parks verbunden.

 

2017-17: So viel Geduld und Ausdauer …

Manchmal staune ich ja doch, wie viel Geduld und Ausdauer Kinder und Heranwachsende haben können, wenn sie sich ein herausforderndes Ziel setzen. K1 arbeitet derzeit unter anderem an persönlichen Rekordzeiten beim Lösen des Rubik’s Cube, des Zauberwürfels. 1 1/2 Minuten oder so braucht er aktuell – grob geschätzt. Und natürlich benötigt man dafür einen speziellen Würfel, der extrem leichtgängig ist, so dass man ihn mit nur einem Finger drehen kann. Da wird einem beim Zusehen schon schwindelig.

Damit es nicht langweilig wird, hat er einem frustrierten Schulfreund einen Spezialwürfel abgekauft. Die Rechtecke sind nun verschieden groß und es gibt keine Farbe mehr, sondern nur noch Spiegelflächen. Die Mechanik und die Lösungsschritte sind unverändert, aber der Kopf muss nun deutlich mehr arbeiten. Faszinierend, wie viel Zeit man in die Perfektionierung so einer Fähigkeit stecken kann.

Und dann frage ich mich, was mich oder was uns Erwachsene noch so faszinieren kann. Für was können wir solch eine lange Aufmerksamkeitsspanne und Übungsintensität aufrecht erhalten? (Stundenlang zu Twittern oder SPON zu lesen zählt mal nicht dazu.)

 

2017-16: Blindflug und Landung nach Gehör

So ein Cello-Griffbrett ist ganz schön lang. Es könnte etwas Struktur vertragen. So etwa wie die Gitarre links mit ihren Bünden.
Nun durfte ich erstmals im Cello-Unterricht versuchen, Töne auf den Saiten zu finden, mich von den relativ wohltönenden leeren Saiten lösen. Ohne Aufkleber, ohne irgendeine Markierung dran, nur nach Gefühl und Gehör. Das wird die erste große Herausforderung für mich werden, mich auf diesem langen Griffbrett des Cello zurecht zu finden, die Töne sauber zu greifen. Also übe ich mal den Blindflug mit Landung nach Gefühl und Gehör.

2017-15: Nachher muss ich noch …

Musst Du auch so viel machen? Ich muss in die Arbeit gehen, muss das Frühstück machen, muss mir einen Kaffee holen, muss zum Cello-Unterricht, muss Cello üben, muss einen Blog-Beitrag planen, muss auf die Toilette gehen, muss das Kind ins Bett bringen, muss noch die Zeitung lesen, muss die Zähne putzen, muss jetzt schlafen.

Ob außer mir noch jemand so oft die Worte „Ich muss …“, „Ich muss noch …“ verwendet? Dieser Tage fiel es mir mal auf, wie oft ich im Zusammenhang mit irgendwelchen Tätigkeiten ein „muss“ vorweg setzte. „2017-15: Nachher muss ich noch …“ weiterlesen

2017-14: Rezension – Der Trafikant

Wien, 1937/38: Der naive und behütet aufgewachsene 17jährige Franz kommt vom Land in die unbekannte Großstadt. Er beginnt in einer Trafik, einem Zeitschriften- und Rauchwarengeschäft, als Gehilfe zu arbeiten. Es ist die Zeit des Anschlusses Österreichs ans 3. Reich. Robert Seethaler hat in seinem Roman „Der Trafikant“ eine fast schon lapidar wirkende Sprache, wenn er die Eindrücke dieser Zeit auf den jungen Mann beschreibt. Das Leben in Wien führt zum Kennenlernen Sigmund Freuds, eine erste und sehr verwirrende Liebe, die eskalierende Judenverfolgung und den beginnenden Nazi-Terror. „2017-14: Rezension – Der Trafikant“ weiterlesen

2017-13: Instrumentenkarussell für Erwachsene

Jetzt lerne ich das Cello so langsam kennen. Seit sechs Wochen ist es im Haus, vier Unterrichtsstunden hatte ich nun. Bogenhaltung, Handhaltung … in den Weihnachtsferien verlernte ich wieder etwas. Zumindest meinte die Cello-Lehrerin freundlich aber sehr bestimmt, dass Ferien bei Anfängern immer verheerend sind.

Es ist ein schönes Instrument, das neben meinem Schreibtisch steht. Es hat einen feinen Klang, einen angenehmen Tonumfang. Vorab war mir das gar nicht so klar gewesen. Ich kannte meine Gitarre, Gattins Klavier und die Kontrabässe der Jungs. Aber ein Cello hatte ich noch nie in der Hand gehabt oder näher betrachtet. So gesehen war es ein kleines Glücksspiel, welches ich bei der Wahl betrieb. Es hieß nur, ein Celle könne man auch als Erwachsener noch „ordentlich“ lernen.

Da hatte es die Jungs leichter. Beide gingen in der ersten Klasse ins „Instrumentenkarussell“ an der Musikschule und lernten dort jeweils zwei Monate eine Instrumentengattung kennen. Blechblas-, Holzblas-, Streich- und Zupfistrumente bekamen sie in kleinen Gruppen über mehrere Stunden vorgestellt und durften sie ausprobieren. Bei den Streichinstrumenten gab es dann die Möglichkeit, ein Instrument seiner Wahl für 14 Tage auszuleihen. Beide Jungs entschieden sich damals für den Kontrabass. Und für beide blieb es dann bei diesem Instrument, als sie in der zweiten Klasse in die „Streicherklasse“ gingen. Diese ist ein Angebot der Musikschule an der Grundschule mit zwei mal einer Stunde wöchentlich. Die Kinder lernen von Anfang an, miteinander zu musizieren und lernen gemeinsam (Geige/Bratsche und Cello/Bass).

Ich wünschte, solch‘ ein Instrumenten-Karussell gäbe es auch für späteinsteigende Erwachsene. Es gibt zwar eine Musikberatung an der VHS, aber das ist doch etwas anderes. Nein, ein Semester lang die verschiedensten Instrumente kennen lernen, in der Hand halten, anspielen … das würde sicher nicht nur mir gefallen.

Ich weiß nicht, ob ich dann nicht auch beim Cello gelandet wäre. Aber auf jeden Fall wäre ich dann schon etwas besser vorbereitet gewesen vor den ersten Stunden.

2017-12: 2-1-2-1-…

2-1-2-1-2-1-2-1-2-1-2 –> 17

Das erste Mal nach 1 1/2 Jahren wieder Laufen gewesen, nachdem damals im Urlaub ein Knie überhaupt nicht mehr wollte. Also beginne ich wieder so gemächlich, wie ich vor 5 Jahren schon einmal erfolgreich begann und dann bei gemütlichen 75 Minuten Laufzeit landete.

Und wenn ich gemächlich schreibe, dann meine ich es auch so. Aktuell heißt das: zwei Minuten laufen und eine Minute gehen  im steten Wechsel. Für Knie, Schienbein und Gelenke ist das recht schonend. Und für die durchschnittliche Pulsfrequenz macht es gar keinen so großen Unterschied, ob man durchläuft oder Gehpausen einlegt. Nur so manches Sportler-Ego leidet dabei.

3 x die Woche ca. 60 Minuten ist das Ziel bis zum Sommer. Dann im Rhythmus 6-1-6-1…

Und nein: Ich habe nicht vor einen Marathon zu laufen. Never! Aber dazu ein anderes Mal mehr.