Stadturlaub? Barfuß in Wien.

20160522_185326-600x1067Barfußgehen hat ja mittlerweile einen sehr gesunden Ruf. Und die zahlreichen Barfußpfade in Deutschland gehören zum festen touristischen Besuchsprogramm, insbesondere bei Familien. Die Kehrseite dieses Booms ist, dass die Menschen denken, barfuß zu gehen wäre außerhalb dieser »Reservate« eine gefährliche Angelegenheit. Doch dem ist natürlich nicht so. Und, vielleicht für viele ein provozierender Gedanke, ist gerade für Städtetouristen das Barfußlaufen eine echte Alternative zu mehr oder weniger bequemen Stunden in Schuhen.

Barfuß in Wien

Ein freier Juni-Nachmittag in Wien, nach langer Bahnfahrt im vollen Zug. Es hatte ca. 25 Grad, als ich gegen 15 Uhr das Hotel verließ, um einige Stunden lang Wien per pedes zu erkunden. Ich hatte nur ein Ziel, das Hundertwasser-Museum, und ansonsten die Absicht, als Flaneur mehr oder weniger ziellos  „Stadturlaub? Barfuß in Wien.“ weiterlesen

gesudelt (553)

Seit Jahren suche ich nach dem Buch für diese Lücke. Ich werd's selber schreiben müssen.  [553]

fundraising-bücherregal
Sind wir hartnäckiger im Beibehalten eines einmal gewählten Weges oder im mäandrierenden Wandern auf ein Ziel hin? (frei nach Nietzsche) [552]
Heute stehe ich irritiert neben mir und weiß irgendwie auch nicht wie. Da ist plötzlich etwas unverplante Zeit. Und nun? [551]

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12 von 12 im Juli – der Arbeitsplatz eines Fundraisers

Wie vielleicht einige Lesende meines Blogs wissen, arbeite ich als Fundraiser (also als professioneller Spendensammler) für einen diakonischen Verein, die eva Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V.

Und wenn ich in mein Büro komme, sieht mein Arbeitsplatz in etwa so aus:

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Mehr oder weniger aufgeräumt (meist mehr) und vor mir seit 14 Jahren eine blaue Pinnwand mit Kalender, Fotos und hin und wieder aktuellen Arbeiten. „12 von 12 im Juli – der Arbeitsplatz eines Fundraisers“ weiterlesen

gesudelt (500)

Das eigentümliche Gefühl, wenn etwas zum letzten Mal gemacht wird. Immer öfter. [500]
Genau wissen, wohin man will und dieses Ziel mit aller Energie verfolgen. 
So hat's der Kapitän der Titanic gemacht. [499]
Offensives und ironisches Verlautbaren, nicht zum Mainstream zu gehören, irritiert mich. Ignorieren ist still. [498]

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gesudelt (462)

Wenn man das Handy nah genug vor die Augen hält, spart man sich den 2m-Bildschirm an der Wand. 
  [462]
Mahlzeit - für die Jungs und mich. Mit vorgegartem Dinkel. [461] paprika
Mein erstes Brot gebacken ... sogar K2 isst davon. Rezept via  - Merci! 
mit 200g feinen Haferflocken drin. Die Jungs haben fast 1/3 gefuttert. Fein, dass es nicht so nach Hefe schmeckt
. [460] brot
K2 wünscht sich morgen Mittag Paprika, gefüllt mit vorgegartem Dinkel. Einfach machen oder ein Rezept suchen (milch-/sahnefrei)... [459]
Bass-Quartett - die vier Brummer.  [458] bassquartett

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Thoreau Journal 28.10.1857 – der alte barfüßige Mann mit den Äpfeln

Ich war erst ein kleines Stück auf der alten Carlisle-Straße gegangen, als ich Brooks Clark sah, der jetzt an die achtzig ist und krumm wie ein Bogen. Er eilte die Straße entlang, barfuß wie gewöhnlich, mit einer Axt in der Hand – vielleicht war er in Eile, weil ihn die Füße in dem kalten Wind froren. Als er zu mir kam, sah ich, dass er außer der Axt in der einen Hand, seine Schuhe in der anderen trug, mit knorrigen Äpfeln und einem toten Rotkehlchen darin. Er blieb stehen, sprach ein Weilchen mit mir und sagte, dass wir einen prachtvollen Herbst hätten und uns jetzt auf kaltes Wetter gefasst machen müssten. Ich fragte ihn, ob er das Rotkehlchen tot gefunden habe. Nein, antwortete er, er habe es mit gebrochenem Flügel gefunden und getötet. Er fügte hinzu, dass er ein paar Äpfel im Wald gefunden habe, und da er nichts besaß, worin er sie hätte heimtragen können, steckte er sie in seine Schuhe. Die waren freilich ein seltsamer Früchtekorb. Wie viele Äpfel er bis vorn in die Zehen hineinbrachte, weiß ich nicht. Ich bemerkte auch, dass seine Taschen vollgestopft waren. Sein alter zerschlissener Gehrock schlotterte wie seine Hose um seine nackten Füße. Er schien an diesem stürmischen Nachmittag ausgerückt zu sein, um wie ein kleiner Junge zu spähen, was er ergattern konnte.
Es freute mich, diesen fröhlichen Alten zu sehen, der nur noch mit einem schwachen Fuß im Leben stand, krumm wie ein Schürhaken, und dabei seinen Lebensabend genoss. Ich denke nicht daran, es Hagsucht oder Geiz zu nennen, dieses kindliche Vergnügen, etwas in Wald oder Feld aufzulesen und an einem Oktoberabend nach Hause zu bringen als Trophäe oder als Beitrag zum Wintervorrat. Oh nein, er war glücklich, dass die Natur ihn immer noch bewirtete und dass er seine Nahrung picken durfte wie ein Vogel. Besser sein Rotkehlchen als euer Truthahn, besser seine Schuhe voll Äpfel als eure Fässer. Sie werden süßer schmecken und etwas Schöneres zu erzählen haben. (…)
Er war draußen gewesen gewesen, um nachzusehen, was die Natur ihm beschert, und eilte nun heimwärts zu einem Unterschlupf, der ihm vertraut war, wo er seine alten Füße wärmen konnte. Wäre er ein junger Mann gewesen, hätte er wahrscheinlich aus Scham seine Äpfel weggeworfen und seine Schuhe angezogen, als er mich kommen sah. Aber das Alter ist souveräner, es hat gelernt zu leben und entschuldigt sich nicht bei jeder Gelegenheit. Es scheint mr ein sehr mannhafter Mann zu sein.

Henry D. Thoreau, Journal 28.10.1857

Quelle: Henry David Thoreau „Aus den Tagebüchern“ (zusammengestellt und übersetzt von Susanne Schaup), Tewes, 1996.

12 von 12 im Juni – ein Sonntag zuhause

12 von 12 – mal an einem Sonntag. Gestern war ich zum Frühstück nicht da, also gab es noch kein Taschengeld für die Kinder. Nicht dass Gattin es nicht auch geben könnte, aber Ritual ist Ritual. Bei K2 (7) landet es im Tresor und wird zu gegebener Zeit in knisternde Scheine gewechselt.

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Wie einfach war zu Studentenzeiten noch die Wäsche. Einmal pro Woche eine Maschine mit 60 Grad, das musste reichen. Heute wird in 4-5 Körben separat gesammelt und höchst individuell gewaschen. Gut, wir sind ja auch zu viert.

Gebügelt wird seit einiger Zeit von mir an Sonntag Morgen – auch so ein Ritual. Der Hügel wird dabei nach Fraktionen bearbeitet: Heute zuerst die Hemden, dann Hosen, Geschirrtücher und zum Schluss ein guter Turm aus Gattins geplätteten und gefalteten Oberteilen erstellt.

20160612_082312-480x853Aus einem kurzen „Ich räume den Kaufladen weg, damit im Herbst der Kontrabaß Platz hat“, wurde eine Grundreinigung des Zimmers von K2. Und es gab eine Kiste für den traditionellen großen Spielsachenflohmarkt des Stadtteils am letzten Samstag der Sommerferien. Die Belegtweets dazu:

aufraeum-tweets

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gesudelt (418)

Ich liebe Heinrich Bölls Satz aus dem "Irischen Tagebuch": Die Friedhöfe sind voller Menschen, ohne die die Welt nicht leben konnte. [418]
Mal Lust minimalinvasiv zu operieren? Uniklinik Heidelberg forscht und bildet aus. Organe werden "gebastelt". [417]minimal-1 minimal-2
Schiffsgruß aus Neckargemünd an ... [416]neckargemuend
Auf nach Heidelberg. Das Wetter sieht gut aus für die Schifffahrt abends. Freue mich auf gute Gespräche mit Alumni der  [415]
F04 und gepiepse .... der kleine Schreck in der Abendstunden entpuppt sich als etwas überladene Waschmaschine. Jetzt aufhängen ... [414]

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gesudelt (334)

Ungefähr 10 km barfuß durch Wien. Etwas exotisch war ich, den Blicken nach, einigen Wienern und Touristen schon. [334] barfuss-in-wien
Details im empfehlenswerten Hotel "Magdas" der Caritas Wien. Recyclingmöbel und feine Dusche (incl. Badüberschwemmung) [333] halber-stuhl regendusche
Das Hundertwasser-Museum ist mit seinem unebenen Boden am schönsten barfuß zu betreten. Wien auf blanken Sohlen. [332] barfussimcafe hundertwasser-museum
Cool, WLAN in Railjet innerhalb Österreichs.  [331]

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gesudelt (302)

@PattaFeuFeu: Kakao mit Marshmallows und eine Zimtschnecke sowie gute Musik im Café. Draußen Sonne und weitgehend blauer Himmel. Top! @auch_ich: "Was gäb ich jetzt für ein Kanelbullar ... Mjam"

Jetzt haben wir sie doch noch gebacken ... mit Mandelmilch. [302]
zimtschnecken
@auch_ich: Schieb mal eine rüber. Dankeee. Mjam. Leeecker!
"Aus was wurde das Haus von Jesus gebaut?" 
"Aus Jerusale(h)m" 

Damit traktiert mich K2 seit Tagen. [301]jerusalem
Heute Nacht tauchten erstmals Leute aus meiner Timeline im Traum auf ... war durchaus amüsant. [301]

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12 von 12 im Mai – mit dem Rad ins Büro

Der heutige Bilderreigen „12 von 12“ hat wieder einen thematischen Schwerpunkt. Heute illustriere ich etwas meinen Arbeitsweg mit dem Fahrrad vom Scharnhauser Park, einem Stadtteil Ostfilderns und dem Ziel in Stuttgart-Mitte.

Rund 14 Kilometer geht der Weg und die ersten 20 Höhenmeter gehen rauf zum nächsten Stadtteil, der Parksiedlung. Hier gibt’s den Blick auf den Scharnhauser Park, der erst vor rund 15 Jahren aufgesiedelt wurde und vorher amerikanisches Militärgelände war. Heute hat er rund 10.000 Einwohner. Rechts die Grundschule von K2, daneben die Brücke der Stadtbahn.

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Thoreau Journal 14.03.1838

Die Masse erreicht nie den Rang ihres besten Mitglieds, sondern stuft sich im Gegenteil auf die Ebene der Niedrigsten herab.

The mass never comes up to the standard of its best member, but on the contrary degrades itself to a level with the lowest.

Henry D. Thoreau, Journal, 14.03.1838
Übersetzung: Schmidt