Aschermittwoch oder „Wie man (vielleicht) in den Himmel kommt“

Und, was hast Du Dir vorgenommen?

Kirchennah oder Agnostiker. Die Frage „Was will ich dieses Jahr fasten?“ beschäftigt viele Menschen nach dem Fasching. Die meisten Neujahrsvorsätze haben ja den Januar nicht überlebt und so wird mit dem Aschermittwoch ein Neuanfang versucht. Denn verbessern wollen wir uns doch alle in der Selbstoptimierungsgesellschaft.

Wie soll man bloß im 21. Jahrhundert ein christliches Leben führen? Christian Tesch, Agnostiker und Journalist, weiß, dass sein Weg in den Himmel ein harter werden wird – und doch will er unbedingt dort hinkommen. Clemens Sedmak, renommierter Theologe und Philosoph, erklärt sich bereit, ihm dabei zu helfen.“

Soweit der Klappentext von „Wie man (vielleicht) in den Himmel kommt“. Am Aschermittwoch 2012 ging es los. Clemens Sedmak stellt Christian Tesch jeden Tag eine – oft recht fordernde – Aufgabe und muss im Gegenzug die Alltagsfragen des Journalisten theologisch beantworten. Das ganze findet in einem ausführlichen täglichen E-Mail-Schriftwechsel statt, der die ganzen Höhen und Tiefen der folgenden 40 Tage lebendig spiegelt und den Buchtext ausmacht.

Beide Schreiber verfügen über Humor, nehmen sich und den anderen mit Respekt und Augenzwinkern an. Die Mail-Korrespondenz liest sich kurzweilig und bei so mancher Aufgabe überlegt man sich als Lesender, ob und wie man sie wohl selber angegangen wäre.

Es ist ein schönes Buch, welches (nicht nur) für theologisch interessierte Menschen Impulse bietet und gleichzeitig gut unterhält. Tiefe Einsichten, flache Blödeleien, ernste Beichten und persönliche Einblicke prägen diesen etwas exzentrischen Briefwechsel. Ein umfangreiches Fazit der 40 Tage beschließt die Diskussion, die beiden einigen sich auf das „Du“.

Ein schöner Begleiter für eigene Fasten-Vorhaben, vielleicht auch Impulsgeber.

Clemens Sedmak, Christian Tesch: Wie man (vielleicht) in den Himmel kommt. Ecowin Verlag Salzburg (2013)

 

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