7.6.23 – Mittwoch

Ein kleiner Spatzen-Schwarm kommt jeden Tag mehrfach zum Picken an die Futtersäule. Was runterfällt wird von anderen Vögeln des Schwarms, aber auch Meisen, Amseln etc. aufgepickt. Auch das Erdnusbutter-Glas findet Anklang, sogar bei einem Elsterpärchen.

Barfuß-Abendrunde: Das Gehwegpflaster speichert nun die Wärme des Tages und nicht mehr die Nachtkälte.

Ein Buch liegt zum Verschenken am Wegrand, großes Kreuz darauf. Legt jemand etwa eine Bibel zum Verschenken aus? Nachsehen: Nein, es ist Simon Becketts „Totenfang“.

Ein innen geradezu provokant beleuchtetes Reihenhaus. Fenster ohne jeglichen Blickschutz geben den Blick auf eine hotelartige Einrichtung frei. Alles schreit „Seht, wie ordentlich wir es haben.“

Ist es wirklich merkwürdiger, wenn ein Erwachsener sich auf eigenen Füßen barfuß bewegt, als wenn er sich in ein Gefährt mit über 1,5 Tonnen Gewicht setzt und giftige Abgase erzeugt? Die Blicke scheinen es auszudrücken.

6.6.23 – Dienstag

Mit den täglich am Boden liegenden Rosenblüten vorm Haus ließe sich locker der Blütenteppich einer Hochzeit bestreiten.

Merkwürdig, wenn sich beim Radeln plötzlich eine Fahrtwind-Träne aus dem Auge löst und die Wange runterläuft. Ob der entgegenkommende Radler sie bemerkte?

St. Florian: Der Laubbläserich pustet mit seinem Gerät die weißen Baumblüten vom Gehweg auf die Straße, die Autos ziehen weiße Wirbelschleppen hinter sich her.

5.6.23 – Montag

Der nachtfeuchte Duft des gemähten und zum Trocknen liegenden Heus liegt in der Luft. So riecht die Morgenfrische.

Ferienzeit ist, wenn frühmorgens mehr Flugzeuge am nahen Flughafen starten als Radler auf den Feldern unterwegs sind.

Die Masse lockerer Baumblüten am Boden zeugen von den trockenen Wochen.

Der Wechsel von „lieber am Nachmittag joggen, da ist es wärmer“ zu „gleich frühmorgens etwas laufen, da ist es kühler“ geschieht immer plötzlich, ohne richtigen Übergang.

4.6.23 – Sonntag

Sonntag um halb Sieben draußen, noch vor den Joggenden und Angeleinten mit ihren Hunden. Diese Morgenstunde ist einmalig am Tag.

Holzkohlespuren vor der Parkbank, Zeugnis einer abendlichen Shisha-Runde.

Mann in den 60ern sitzt auf einer etwas zurückgesetzten Parkbank und hört laut ein Hörbuch am Handy.

Der letzte Rest von Zahnpastatuben hält gefühlt so lange, wie die Tube zum Leerwerden brauchte. Jeden Tag kommt nochmals genug raus. (Und wie die Beiträge auf Mastodon zeigten, scheint das kein nur bei mir vorkommenden Phänomen zu sein.)

Sonnige Tage, 24 Grad, nur noch 2 Wochen bis zur Sommersonnwende. Die Stecker-Solaranlage läuft auf Hochtouren. 5,5 kWh waren es heute insgesamt. Bereits um 9 Uhr morgens hat sie rechnerisch bereits meinen Pedelec-Akku (500 Wh) geladen.

3.6.23 – Samstag

Kaum bestellt man Elektronik-Zeugs für den Nachwuchs in den USA, wird schon die Kreditkarte gesperrt. Und weil das Handy aus war, kam die Entsperr-SMS erst heute morgen an und war ungültig. Ein Anruf bei der Hotline ist also fällig – Warten!

Während zwei Stunden Hotline auf Lautsprecher kann man ein Zimmer aufräumen, ein Haus saugen, Löcher für einen großen Wandspiegel bohren und zwei Espressi zubereiten. Kein Ende in Sicht.

Nachmittags unterwegs. Nun ja, macht vermutlich keinen Unterschied.

19:45 – ich frage mich, ob schon jemals jemand bei der Kreditkartenhotline der XY-Bank durchkam. Challenge accepted. Zuerst aber das Telefon wechseln, da der Akku am ersten Gerät leer ist.

Nach 40 bzw. 80 Minuten scheint sich die Verbindung gerne mal zu trennen. Länger hält man diese Melodie mit dem immer identischen Text auch schwer aus.

Sollte irgendjemand jemals in der Hotline ans Telefon gehen, hoffe ich inständig, mich noch daran zu erinnern, worum es beim Anruf ging.

Sollte ich heute Nacht mal wach werden …

Happy End: 22:52 Uhr erreichte ich jemanden – die Karte ist entsperrt.

1.6.23 – Donnerstag

Ob es eine Freude war, mit H. D. Thoreau wandern zu gehen, oder ob er viel zu schnell ging? Ich habe meine Wohlfühlgeschwindigkeit, nach Lust und Laune auch mal etwas schneller. Aber irgendwann merke ich, dass ich mich anstrengen muss. Dann hört der Spaß auf.

Je schneller ich gehe, desto energischer werden meine Gedanken. Deswegen kam ich früher beim Joggen nur selten auf interessante Gedanken. Der kleine Aufnahme-Stick bleib fast immer leer.

Aus konkretem Anlass gefragt: Warum dürfen Pferdebesitzer die Pferdeäpfel liegenlassen?

Wenn ich immer am Gehwegrand gehe, verkürzt sich vielleicht mein linkes Bein durch die Randneigung der leicht gewölbt angelegten Wege zum Wiesen- oder Feldrand. Ungleiche Körperabnutzung!

30.5.23 – Dienstag

  • Privatier – Arbeit und Engagement nach Lust und Laune – verlockende Urlaubsgedanken auf der Terrasse. Ich glaube, ich könnte mir mir was anfangen, jenseits der angestellten Lohnarbeit.
  • Wenn ich mir andere mit ihren vielen Arztbesuchen genauer anhöre, sind meine altersgemäßen körperlichen Ausfallerscheinungen noch sehr im Rahmen – so ich überhaupt welche konstatieren möchte.
  • Vorgestern war ich unrasiert am Morgenspaziergang; nochmals mag ich das nicht. Das Haus wird „ordentlich“ verlassen.
  • Ob die Leute heute mehr Klopapier bevorraten als vor Corona? Für eine Woche? Für einen Monat? Länger? Auch feuchtes?
  • Woher weiß ich, dass ich kein Schwurbler bin? Die meisten Schwurbler sind sicher guten Glaubens und halten ihre Meinung für fundiert und belegt. Vielleicht besteht der einzige Unterschied darin, dass ich mich gerne auch vom Gegenteil überzeugen lasse, wenn die Meinung gut belegt ist. (Wobei dann wieder die Frage kommt, was gut belegt heißt.)

29.5.23 – Pfingstmontag

  • Die frischgeputzten Zähne verleiden mir die Lust auf den fälligen Espresso.
  • Wer von den Nachbarn wohl schon mal nackt im Garten war?
  • Wie viele Jahre Ungespieltsein brauchen Spielsachen, damit man sie entsorgen oder verschenken darf? 
  • Schreckliches Spielzeug, nicht verschenkbar.
  • Keller-Kisten, die Abklingbecken für toxische Spielsachen vor der Endlagerung im Restmüll.
  • Wann ist der richtige Moment, das Lesen im Buch zu unterbrechen?
  • Vom Klo im EG höre ich, wie eine Mutter mit ihrer Tochter im Bobbycar (?) vor der Rose am Haus hält und sie den Duft bewundern. Morgen geht der Papa mit der Tochter zu Gärtnerei, erzählt die Mutter.
  • Unerklärliche Gelassenheit der Wohnwagen-fahrenden Nachbarn beim späten Frühstück vor dem Urlaubsstart.
  • Notizbücher sind geronnene Vergangenheit. Notizzettel gehen in die Zukunft.
  • Eine Frau läuft mir telefonierend am Feldweg mit quietschenden Plastiksohlen-Sandalen entgegen und schaut irritiert auf meine schuhlosen Barfüße.

2018-44: gesudelt 1022 (Lindau)

Letzter Weg nach 25 Jahren. Über meinen Blog fand ein Besitzer des gleichen Modells zu mir – verkauft. Flux ST-2 – geht jetzt nach Mainz.  Seinerzeit sündhaft teuer vom guten U-Bahnfahrer-Gehalt als Student gekauft. [1022]

Heimweg. Die Familien-Routine wartet. Was bleibt? Was geschieht mit dem Geschaffenen…? [1021] 

Unverdünnte Morgenluft! [1020]

„Not und Elend der Welt zu ertragen und die Welt so nehmen, wie sie ist, ohne darauf zu verzichten, sie besser machen zu wollen.“ – A. Kitzler – [1019]

Komm‘ behütet durch die Nacht. [1018] 

„Bücher müssen mit soviel Überlegung und Behutsamkeit gelesen werden, als sie geschrieben wurden.“ (Henry D. Thoreau, Walden) [1017] „2018-44: gesudelt 1022 (Lindau)“ weiterlesen

G. C. Lichtenberg: Noctes – ein Notizbuch

Vorder- und Rückseite des Umschlages, wie er im Original aussieht, einschließlich der zwei Tassenflecken am Rückendeckel.

Auf eine Rarität stieß ich kürzlich, das nur 128 Seiten umfassende, postkartengroße Büchlein „Noctes: ein Notizbuch“.

Ulrich Joost hat  sich dem Original-Notizbuch „Noctes“ (= Nächte) von Lichtenberg angenommen. Dieses Büchlein steht parallel zu den Sudelbüchern und wurde 1795 begonnen. Die letzten datierten Einträge stammen vom Dezember 1798, wenige Wochen vor Lichtenbergs Tod. Die Handschrift Lichtenbergs in diesem Heft ist teilweise sehr schlecht und kaum zu entziffern, so dass es Joost viel Mühe machte, es korrekt wiederzugeben. „G. C. Lichtenberg: Noctes – ein Notizbuch“ weiterlesen

2017-10 gesudelt (949)

Nach vier Wochen sind nun die Maler*innen mit unserem Büroflur (Wände, Decke, Türen) fertig geworden.
Hallelujah! [949]

Es gibt Buchläden,
– Stöberparadiese mit sorgfältig ausgewählten Büchern.
– 2/3 volle Regale mit Bestsellern.
Um erstere wär’s schade! [948]

Ich finds gut, wenn der Große Kuchen backt,
ich finds gut, wenn der Große Kuchen backt,
ich …
*Mein Mantra beim Küchenputz. [947] „2017-10 gesudelt (949)“ weiterlesen

2017-4 Boden belegt – First Lego League

Landschafts-Spielfeld mit Lego-Teilen darauf, schwarze Holzbalken umranden es.
Das mit Holzbalken umrandete Spielfeld von ca. 2,30 x 1,30 Meter Fläche. Rechts unten der Roboter.

Aus dem traditionellen Aufbau der Carrera-Bahn wird diese Weihnachtsferien wohl nichts. Der Boden wird für das Spielfeld der First Lego League (FLL) benötigt, an der K1 mit einem MINT-Team seiner Schule beteiligt ist. Der Lego-Fahrroboter auf Basis des LEGO EV3-Programmier-Steines ist nun gebaut und K1 hat die Aufgabe, während der Ferien die Programmierung zu schreiben, damit der Roboter seinen Job im Wettbewerb erledigen kann, bzw. wie es in der Ausschreibung heißt: „Sie planen, programmieren und testen einen vollautomatischen Roboter, um knifflige Missionen zu meistern.“ Eine spannende Sache, für die schon viele Nachmittage in der Schule bei der MINT-AG drauf gingen. Die FLL wird seit 15 Jahren durchgeführt, findet weltweit statt mit zuletzt rund 23.000 Teams. Eine feine Sache!

gesudelt (920)

Dezember – der „Erntemonat“ für uns Fundraiser, nach einem Jahr der Beziehungspflege zu Förderern sozialer Arbeit. [920]

Wer heute frei hat, dem entgehen die leeren Morgenbahnen – Komfort pur. [919]

Ich glaube, es war die richtige Entscheidung. Ein schönes Instrument... [918] 

Oh, für eines meiner Passwörter bräuchte ein PC 687 Billiarden Jahre, um es zu knacken.  [917]

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gesudelt (840)

Meine alte Schreibmaschine aus Kindertagen kam mal wieder zu um Einsatz beim Junior. [840]
Spätlese... [839]
Ich bin nicht gemeint vs. ich bin immer gemeint. 
Das Paradoxon von Nonmentions und normalen Tweets. [838]
Alle Jahre wieder - Kastanienbastelei... [837] 
15 Schöffendienste in 2017, Start am 4.1., Ende am 27.12. Bin gespannt, wieviele stattfinden. Und für drei muss ich Befreiung beantragen... [836]
Wenn wir mal nur einen Tag "beschwerdefrei" leben - den Alltag und die Menschen annehmen und uns nicht permanent über Kleinkram beschweren? [834]

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