So ein Cello-Griffbrett ist ganz schön lang. Es könnte etwas Struktur vertragen. So etwa wie die Gitarre links mit ihren Bünden.
Nun durfte ich erstmals im Cello-Unterricht versuchen, Töne auf den Saiten zu finden, mich von den relativ wohltönenden leeren Saiten lösen. Ohne Aufkleber, ohne irgendeine Markierung dran, nur nach Gefühl und Gehör. Das wird die erste große Herausforderung für mich werden, mich auf diesem langen Griffbrett des Cello zurecht zu finden, die Töne sauber zu greifen. Also übe ich mal den Blindflug mit Landung nach Gefühl und Gehör.
Schlagwort: Cello
2017-13: Instrumentenkarussell für Erwachsene
Jetzt lerne ich das Cello so langsam kennen. Seit sechs Wochen ist es im Haus, vier Unterrichtsstunden hatte ich nun. Bogenhaltung, Handhaltung … in den Weihnachtsferien verlernte ich wieder etwas. Zumindest meinte die Cello-Lehrerin freundlich aber sehr bestimmt, dass Ferien bei Anfängern immer verheerend sind.
Es ist ein schönes Instrument, das neben meinem Schreibtisch steht. Es hat einen feinen Klang, einen angenehmen Tonumfang. Vorab war mir das gar nicht so klar gewesen. Ich kannte meine Gitarre, Gattins Klavier und die Kontrabässe der Jungs. Aber ein Cello hatte ich noch nie in der Hand gehabt oder näher betrachtet. So gesehen war es ein kleines Glücksspiel, welches ich bei der Wahl betrieb. Es hieß nur, ein Celle könne man auch als Erwachsener noch „ordentlich“ lernen.
Da hatte es die Jungs leichter. Beide gingen in der ersten Klasse ins „Instrumentenkarussell“ an der Musikschule und lernten dort jeweils zwei Monate eine Instrumentengattung kennen. Blechblas-, Holzblas-, Streich- und Zupfistrumente bekamen sie in kleinen Gruppen über mehrere Stunden vorgestellt und durften sie ausprobieren. Bei den Streichinstrumenten gab es dann die Möglichkeit, ein Instrument seiner Wahl für 14 Tage auszuleihen. Beide Jungs entschieden sich damals für den Kontrabass. Und für beide blieb es dann bei diesem Instrument, als sie in der zweiten Klasse in die „Streicherklasse“ gingen. Diese ist ein Angebot der Musikschule an der Grundschule mit zwei mal einer Stunde wöchentlich. Die Kinder lernen von Anfang an, miteinander zu musizieren und lernen gemeinsam (Geige/Bratsche und Cello/Bass).
Ich wünschte, solch‘ ein Instrumenten-Karussell gäbe es auch für späteinsteigende Erwachsene. Es gibt zwar eine Musikberatung an der VHS, aber das ist doch etwas anderes. Nein, ein Semester lang die verschiedensten Instrumente kennen lernen, in der Hand halten, anspielen … das würde sicher nicht nur mir gefallen.
Ich weiß nicht, ob ich dann nicht auch beim Cello gelandet wäre. Aber auf jeden Fall wäre ich dann schon etwas besser vorbereitet gewesen vor den ersten Stunden.