Thoreau Journal 22.9.1839

„Wenn wir nur einigermaßen still und empfänglich sind, finden wir in jeder Enttäuschung eine Entschädigung. Wenn wir etwa, um Schutz vor einem Regenschauer zu suchen, in ein Ahornwäldchen oder unter herabhängende Fichtenzweige fliehen, entdecken wir in diesen Schlupfwinkeln, wenn wir genau hinsehen, neue Wunder in der Rinde, in den Blättern oder in den Flechten zu unseren Füßen.“

Henry D. Thoreau, Journal, 22.9.1839

Quelle: Henry David Thoreau „Aus den Tagebüchern“ (zusammengestellt und übersetzt von Susanne Schaup), Tewes, 1996.

Thoreau Journal 08.02.1841

Mein Tagebuch ist das von mir, was sonst überfließen und verfließen würde, Nachlese auf einem Feld, das ich tätig abernte. Ich brauche nicht dafür zu leben, sondern lebe in ihm für die Götter. Mit ihnen korrespondieren ich; ihnen schicke ich täglich dieses frankierten Blatt. Ich bin Buchhalter bei ihnen und übertrage jeden Tag Soll und Haben vom Kassenbuch ins Hauptbuch.

My Journal is that of me which would else spill over and run to waste, gleanings from the field which in action I reap. I must not live for it, but in it for the gods. They are my correspondent, to whom daily I send off this sheet postpaid. I am clerk in their counting-room, and at evening transfer the account from day-book to ledger.

Henry D. Thoreau, Journal, 08.02.1841
Übersetzung: Schmidt

Thoreau Journal 15.09.1838

Wie unerklärliche ist doch das Strömen der Gedanken in der Jugend. Man kann Stöcke und Dreck in die Strömung werfen, und sie wird nur umso höher steigen. Eindämmen kannst du sie, aber austrocknen nicht, denn du kannst ihre Quelle nicht erreichen. (…) Jugend greift nach dem Glück als einem unveräußerlichen Recht.

Henry D. Thoreau, Journal, 12.12.1837
Übersetzung: Schmidt