„Jeder Mensch muss sich verschleißen. Wenn man noch gut ist, wenn man stirbt, ist das Verschwendung. Man muss lebendig zu Asche verbrennen, nicht erst im Tod.“
-Joseph Beuys
Ein interessantes Zitat, welches ich heute von Frau Soso (@_auchICH) in meine Timeline gespielt bekam. Gepostet wurde es in der Interpretation, dass Beuys damit die Hingabe an das Leben beschwor. Ein Appell an die Leidenschaft und das Nutzen seiner Fähigkeiten und Gaben. Und das war auch das, was das Leben von Beuys ausmachte, diese vielleicht kompromisslose Leidenschaft für seine Kunst und sein Credo, dass jeder Mensch ein Künstler sei. Dieses zu Lebzeiten brennen, das machte seine Vielfältigkeit und seine internationale Präsenz über Jahrzehnte aus. Dieses Worte von ihm spiegeln seine Biographie wieder.
H.D. Thoreau ging das Thema des „richtigen Lebens“ ruhiger an. Auch Thoreau wollte verhindern, „nicht gelebt zu haben“. In seinem Werk Walden schrieb er:
„Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen, wirklichen Leben näher zu treten, zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt hatte.“
Meine Philosophie tendiert klar eher zu Thoreau, so sehr mich die Begeisterungsfähigkeit und der Mut die eigenen Grenzen zu überschreiten bei Beuys faszinieren. Doch was ist es, was mich an Beuys‘ Zitat stört? „Lebendig zu Asche verbrennen…“ weiterlesen