2017-10 gesudelt (949)

Nach vier Wochen sind nun die Maler*innen mit unserem Büroflur (Wände, Decke, Türen) fertig geworden.
Hallelujah! [949]

Es gibt Buchläden,
– Stöberparadiese mit sorgfältig ausgewählten Büchern.
– 2/3 volle Regale mit Bestsellern.
Um erstere wär’s schade! [948]

Ich finds gut, wenn der Große Kuchen backt,
ich finds gut, wenn der Große Kuchen backt,
ich …
*Mein Mantra beim Küchenputz. [947] „2017-10 gesudelt (949)“ weiterlesen

2017-9 Eine Quote für Elektroautos … löst nur sehr wenige Probleme

Ab Sonntag konnte man in den Zeitungen lesen, dass die Bundesumweltministerin eine Quote für Elektroautos ins Spiel bringt, um den schleppenden Absatz dieser Fahrzeuggattung zu beflügeln und die Fahrzeugemissionen zu reduzieren.

Ich find’s eine blöde Idee.

Die noch dazu eine ganze Menge Probleme nicht löst.

Zugeparkte Städte und Wohngebiete mit Parksuchverkehr ohne Ende … Lärmbelästigung durch das Abrollgeräusch auf Asphalt … 3000-4000 Tote jährlich und hunderttausende Verletzte … ein irrer Flächenbedarf zu Lasten aller anderer Verkehrsteilnehmer*innen … 1200-2000kg Masse, um im Schnitt 1,2 Menschen mit zusammen 90-100 kg zu befördern … miese öffentliche Verkehrsverbindungen in der Fläche … 1 Stunde Nutzung täglich und 23 Stunden Standzeit … Staus auf Hauptverkehrsrouten …

Ich frage mich, welche dieser Probleme – außer den Abgasen – die Förderung von Elektro-Autos wohl lösen wird, und welche Probleme (z.B. Batterien) noch kommen werden.

Ich finde, dass man von toten Pferden absteigen sollte. Und man könnte all die schönen ÖPNV-Ideen, die seit 20 Jahren in den Schubladen liegen, systematisch angehen.

2017-8 Der Alltag ist gar nicht so übel …

Geh‘ vorsichtig mit dem Alltag um.

Gestern sah ich mit den Jungs und Gattin einige alte Aufnahmen am Computer von 2005-2012 an. Alles querfeldein, von der Kita bis zum Urlaub, Weihnachten und Ausflüge, Garten und Geburtstag. Bei Kindern in diesem Alter ist das jedes Mal eine Zeitreise und bei den frühen Aufnahmen ist man manchmal froh, anhand der Kleidung die eigenen Jungs identifizieren zu können.

Und uns fielen all die Geschichten und Erlebnisse ein, die mit den Aufnahmen verbunden sind. Wir erlebten die Situationen nach, die zu den begeisterten und weniger begeisterten Blicken führten. Und zumindest bei uns beiden Älteren kam etwas Nostalgie auf. Und ich merkte plötzlich: Der Alltag ist doch eigentlich gar nicht so übel; zumindest im Rückblick.

Ach ja: Heute und morgen und übermorgen sind vielleicht auch schon wieder Tage, die wir in wenigen Jahren als goldene Vergangenheit verklären werden. Und wenn wir schlau sind, genießen wir den Alltag schon dann, wenn er geschieht. Also jetzt. Vorsichtig festhalten …

2017-7 … und zuletzt wärmt er uns

Rund um Dreikönig, also den 6. Januar, kommt die Weihnachtsdekoration wieder in ihre Kartons und in den Keller. Mir reicht es dann auch erst einmal von Kerzen, Advents“kranz“ & Co. Andere in der Familie würden den Weihnachtsschmuck und insbesondere den Baum noch länger stehen lassen. Aber in diesem Fall gibt es einen guten äußeren Grund, den 6.1. als Termin zu nehmen. Denn unser Baum wird am Samstag, den 7.1. vom Straßenrand abgeholt. Jugendliche aus unserer evangelischen Kirchengemeinde laden die Bäume auf mitfahrende Traktor-Anhänger-Gespanne und klingeln für eine kleine Spende (mindestens 2,- Euro erbeten) an den Türen. Das ist in unserer Gemeinde gute Tradition und sehr bequem.

Und da unser Ort „Scharnhauser Park“ (ein neuer Ortsteil auf ehemaligem Kasernengelände, mittig in der Stadt Ostfildern) als ökologischer Stadtteil geplant wurde, werden wir alle über Nah- bzw. Fernwärme aus dem nur 250 Meter entfernten Holzheizkraftwerk beheizt. Alle eingesammelten Bäume werden dorthin gebracht, direkt gehäckselt und ins Holzdepot geworfen. Die Stadtwerke nehmen das zum Anlass, einen kleinen „Tag der offenen Tür“ anzubieten und verteilen an alle Haushalte einen Gutschein für eine gebratene Wurst oder Glühwein/Kinderpunsch. Eine schöne Tradition in unserem jungen Stadtteil.

So wärmt uns unser Weihnachtsbaum ab Heiligabend die Seele und nach Dreikönig schenkt er etwas Wärme für die Fußbodenheizung.

Das Holzheizkraftwerk im Scharnhauser Park. Ausführliche Infos dazu gibt’s hier.

2017-5 Süßigkeiten schrumpfen – und ich find’s gut

Dieser Tage lese ich öfters, dass die Verbraucherzentrale Hamburg erneut die Mogelpackung des Jahres sucht. Nominiert sind zum Beispiel drei Süßwaren, nämlich Crunchips, Choco Crossies und ein Milka-Weihnachtsmann.

Bildschirmausschnitt der zur Wahl stehenden Produkte, welche in kleineren Packungsgrößen angeboten werden.

Auch bei der Toblerone gingen die Bilder aus GB und mittlerweile Europa durch die sozialen Medien, welche eine sehr gelockerte „Bergkette“ bei dieser Schokolade zeigen.

So kritisch ich ja bei echten Mogelpackungen bin, welche durch übertriebene Verpackung einen größeren Inhalt vortäuschen, so kalt lässt mich die klammheimliche Packungsverkleinerung bei gleichem Preis nun.

Einerseits ist es seit gefühlt ewiger Zeit schon so, dass der Preis pro Kilogramm oder Liter auf jedem Supermarkt-Preisschild mit ausgewiesen wird und bei manchen Produkten zig Größen existieren. Als mündiger Käufer kann und muss ich heute schon vergleichen. Mazola-Öl habe ich im gleichen Supermarkt schon in vier verschiedenen Größen gesehen mit völlig unterschiedlichen Liter-Preisen.

Zum anderen habe ich den Eindruck, dass die Süßigkeiten-Packungen in den letzten 20 Jahren enorm an Größe gewonnen haben. Zum Beispiel Gummibärchen-Packungen zu 100g gibt es fast nur noch im Bioladen. 200g oder ganze Eimer scheinen der Standard geworden zu sein. Auch Schokoriegel an der Kasse, TickTac-Packungen etc. – alles in King-Size. Oder ich gehe mal hier in der Nähe ins Kino. Die kleine (!) Softdrink-Getränkegröße ist 0,5 Liter. Als groß werden erst 1,5 Liter bezeichnet – wohlgemerkt in einem Becher zum Verzehr im Kino. Angesichts der Debatte über zuviel Zucker im Essen von Kindern und Erwachsenen, finde ich es ganz gut, wenn die Packungsgrößen von Süßwaren endlich kleiner werden. Süßkram ist in meinen Augen nämlich kein Lebensmittel zum satt werden, sondern ein Genußmittel.

Mein Empörungspotential hebe ich mir für die echten Lebensmittel-Sauereien auf, zum Beispiel für Fleisch aus Massentierhaltung, mit Zusatzstoffen gestreckten Suppen etc.

2017-4 Boden belegt – First Lego League

Landschafts-Spielfeld mit Lego-Teilen darauf, schwarze Holzbalken umranden es.
Das mit Holzbalken umrandete Spielfeld von ca. 2,30 x 1,30 Meter Fläche. Rechts unten der Roboter.

Aus dem traditionellen Aufbau der Carrera-Bahn wird diese Weihnachtsferien wohl nichts. Der Boden wird für das Spielfeld der First Lego League (FLL) benötigt, an der K1 mit einem MINT-Team seiner Schule beteiligt ist. Der Lego-Fahrroboter auf Basis des LEGO EV3-Programmier-Steines ist nun gebaut und K1 hat die Aufgabe, während der Ferien die Programmierung zu schreiben, damit der Roboter seinen Job im Wettbewerb erledigen kann, bzw. wie es in der Ausschreibung heißt: „Sie planen, programmieren und testen einen vollautomatischen Roboter, um knifflige Missionen zu meistern.“ Eine spannende Sache, für die schon viele Nachmittage in der Schule bei der MINT-AG drauf gingen. Die FLL wird seit 15 Jahren durchgeführt, findet weltweit statt mit zuletzt rund 23.000 Teams. Eine feine Sache!

2017-2 Lack oder Feinstaub?

Es ist unklar, was mich mehr sediert. Das Wachsein ab 4 Uhr (und vor 5 aufgestanden), der Feinstaub im Stuttgarter Kessel oder die Lackdämpfe der Türen und Türrahmen, welche bei uns im Büroflur in diesen Tagen gestrichen werden. Beim Lüften kommt man quasi vom Regen in die Traufe. Türen im Winter streichen zu lassen ist so ziemlich eine der d********** Ideen. O.K., Heizkörper wäre eine Steigerung. Aber es reicht auch so. Immerhin begannen sie letzte Woche, als fast alle im Urlaub waren und auch diese Woche ist der Flur noch wenig bevölkert.

Zwei Anschaffungen:

  • Buch „Rattenlinien“ von Martin von Arndt (frisch erschienen, erste Auflage verkauft, Hardcover 19,- Euro und als eBook derzeit zum Sonderpreis von 3,99 Euro erhältlich).
  • Bluetooth-Kopfhörer (eigentlich ein Nachkauf, da meine vor zwei Monaten gekauften nun dauerhaft zur Gattin gewandert sind).

Quelle: http://mnz.lubw.baden-wuerttemberg.de/messwerte/s-an/s-an.htm

gesudelt (920)

Dezember – der „Erntemonat“ für uns Fundraiser, nach einem Jahr der Beziehungspflege zu Förderern sozialer Arbeit. [920]

Wer heute frei hat, dem entgehen die leeren Morgenbahnen – Komfort pur. [919]

Ich glaube, es war die richtige Entscheidung. Ein schönes Instrument... [918] 

Oh, für eines meiner Passwörter bräuchte ein PC 687 Billiarden Jahre, um es zu knacken.  [917]

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2017-1 App sei Dank

App sei Dank. Drei Buslinien führen von der Stadt unten zu unserem Ort oben hinauf. Und sie fahren drei verschiedene Haltestellen an, ein Bus nur oft nur stündlich. Und ich schaffe es nicht, mir die drei Fahrpläne für Werktag, Samstag und Sonntag zu merken. Aber Dank meinem kleinen VVS-Helferlein auf dem Smartphone ist die optimale Verbindung nur einen Klick weit weg – Netzverbindung vorausgesetzt. Und das finden sogar eingeschworene Smartphone-Gegner im Freundeskreis eine sehr, sehr praktische Sache. Und gestern ersparte sie uns einen halbstündigen Umweg über Stuttgart auf der Rückkehr von der Weihnachtsbesuch-Tournee.

Neujahrsvorsatz: Nutze Deine Freiheiten

Wenn ich mir meine Timeline auf Twitter betrachte, scheint das Leben hin und wieder ein einziges Jammertal zu sein. Das ist manchmal ganz schön anstrengend zu lesen. Und es läuft ja wirklich nicht alles glatt im Leben und die rosa Brille oder positives Denken sind oft nicht nur unangebracht, sondern schädlich.

Andererseits hatten wir noch nie so viele Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten und so wenige unabänderliche äußere Zwänge wie heutzutage in unserer Gesellschaft.

Und wenn ich mir eine Sache heute, am 31.12.2016, vornehmen mag, dann diese:

Ich will meine Freiheiten erkennen und nutzen.

Egal wie reglementiert wir sein mögen durch Andere, durch Strukturen, durch Mangel an Geld oder Fähigkeiten, durch unseren Körper oder das Alter, etc: Die Möglichkeit, unser Leben nach unseren Wünschen zu gestalten ist groß. Ein wesentlicher Schritt dabei ist, unsere Aufmerksamkeit auf die Möglichkeiten zu richten und nicht, wie das Kaninchen auf die Schlange, gebannt auf die Probleme fokussiert zu sein.

Wir haben nur dieses Leben und es macht keinen Sinn auf ungewisse bessere Umstände in der Zukunft zu hoffen.

Mein Tipp für Dich: Erkenne heute, morgen und an jedem Tag deine Freiheiten und nutzen die Möglichkeiten deines Lebens.

Komm‘ gut ins Neue Jahr!

Futterneid

Futterneid nervt. Ich mag keine Plätzchenteller die streng abgezählt sind. Mich strengen Menschen an, die genau darauf achten müssen, wer schon welche Sorte gegessen hat und schnell genug essen, damit sie nicht zu kurz kommt. Stressig sind die Tische, an denen du ja nicht das letzte Stück essen darfst, ohne dich mehrfach vergewissert zu haben, dass es in Ordnung ist.
Anstrengend. So was kostet mich Nerven, diese künstliche Verknappung ohne Grund. Und besonders dann, wenn das Verhalten nicht nur bei Kindern zu sehen ist, sondern von Erwachsenen ausgeht. Aber man sieht, wie sich eine Prägung über eine Generation vererbt.

Essen nach Plan und Quote nimmt den Mahlzeiten die Freude, die Leichtigkeit, den Genuss. Und es schürt Konkurrenz anstelle Gemeinschaft zu stiften – eine der schönsten Funktionen des Essens.

Heimatbesuch: Ahnengalerie

Es war ein Schneider-Buch, soviel ist sicher. Kinder lieben Schneider-Bücher, hieß der Werbespruch in den 70er und 80er Jahren. Auf mich traf das sicher zu. Etwa 150-200 davon dürften sich in meinen Regalen befunden haben, zu einem guten Teil von Taschengeld gekauft. 3.95 DM, 4.95 DM, 5.95 DM waren die Standardpreise.

„Derrick Junior“ hieß eine kleine Serie mit einem vor Geschlechtsstereotypen strotzende Plot. Im ersten Band besuchte der jugendliche Held seine im Altenheim wohnende Großmutter (so zumindest meine Erinnerung) und an der Wand hängen unzählige Bilderrahmen mit Fotos ihrer Verwandten.
Damals fand ich das eine nette Idee, war aber sehr fern von mir. Heute morgen erwachte ich in einem Zimmer, in welchem genau so eine Wand gestaltet ist. Fotos aus drei Generationen, Schwerpunkt auf den letzten 20 Jahren. Und einige der Abgebildeten leben nicht mehr.
Schön, dass die Bilder ausgedruckt vorliegen, nicht in Diakästen vergraben oder auf Festplatten versteckt. Jedes Foto weckt die Erinnerung an die Personen, die Zeit damals, die Situation als fotografiert wurde. Und bei den Kindern (Enkeln) sieht man die Entwicklung, die Ähnlichkeiten.
Ich bin gerne hier, sitze gerne vor der Wand. Und ich erkenne, dass ich mal wieder einige Fotos des letzten Jahres ausdrucken muss.

Heimatbesuch: Zeitungen umsonst?

„Hier gibt’s Zeitungen umsonst!“ – Mein 8-Jähriger kennt diese Münchener stummen Zeitungsverkäufer nicht, diese allgegenwärtige Reihe aus 3-5 Verkaufskästen zur Selbstbedienung mit Einwurfkästchen fürs Geld. Mit dem Bus fahren wir an einigen vorbei, fast an jeder Haltestelle sehen wir sie. Abendzeitung, BILD, tz und manchmal die Süddeutsche Zeitung und der Münchner Merkur buhlen um Leser. Fünf Tageszeitungen in einer Stadt – davon können viele Monopolzeitungs-Regionen nur träumen. Und jeden Tag entscheidet die Schlagzeile über die Verkaufszahlen. Als Kind fand ich es oft spannend, am Schulweg zu sehen, was die Zeitungen für wichtig fanden.

Mein Sohn findet das System interessant, aber merkwürdig: „Und keiner kontrolliert, ob man Geld einwirft?“ In der Praxis wohl tatsächlich so gut wie nicht. Der Verkaufsgewinn würde das nicht lohnen. Obwohl ertappte Zeitungsdiebe angezeigt werden.

Diese stummen Zeitungsverkäufer sind die Erinnerung an eine lebendige Tageszeitungs-Kultur, an das Bewusstsein, dass die Zeitung zum Tag gehört. Etwas archaisch. Etwas „Vor-Internet“.

Zwei Zeitungskästen

Monopoly verschärft

Schuldenübersicht bei K2.

Monopoly zu spielen ist schon anstrengend genug. Die Abläufe sind mäßig spannend, es geht nur um Geld, Häuser und Straßen, Mieten und Hotels.

Anstrengender wird es wenn man nur zu zweit spielt und der Gegenüber (nennen wir ihn kurzerhalber K2) alles kann – nur nicht verlieren oder eine kurze Pechsträhne haben. Dann musst du, Würfelzufall hin oder her, alle Energie darauf verwenden, das Glück in seine Richtung zu wenden, Straßen unter Wert zu verscherbeln und Häuser nicht zu bauen.

Doch der Gipfel der Qual ist erreicht, wenn er sich dann nicht mit einem einfachen, schmerzlosen Sieg zufrieden gibt, dich in die gnädige Insolvenz entlässt. Nein, du bekommst Kredit bis zum Umfallen, auf Mietzahlungen wird verzichtet. Und so geht es Runde um Runde weiter. Er spielt völlig entspannt, dem Spiel ist jegliche Dynamik entzogen – ein kapitalistischer Flow mit gönnerhaften Zügen. Deine Hinweise auf deinen permanenten Bankrott werden ignoriert. Insolvenzverschleppung seitens des Gläubigers in Reinkultur.

Bis es dann von ihm plötzlich heißt: „Ich hab‘ keine Lust mehr. Kannst du aufräumen.“

Ja, gerne.