Monopoly zu spielen ist schon anstrengend genug. Die Abläufe sind mäßig spannend, es geht nur um Geld, Häuser und Straßen, Mieten und Hotels.
Anstrengender wird es wenn man nur zu zweit spielt und der Gegenüber (nennen wir ihn kurzerhalber K2) alles kann – nur nicht verlieren oder eine kurze Pechsträhne haben. Dann musst du, Würfelzufall hin oder her, alle Energie darauf verwenden, das Glück in seine Richtung zu wenden, Straßen unter Wert zu verscherbeln und Häuser nicht zu bauen.
Doch der Gipfel der Qual ist erreicht, wenn er sich dann nicht mit einem einfachen, schmerzlosen Sieg zufrieden gibt, dich in die gnädige Insolvenz entlässt. Nein, du bekommst Kredit bis zum Umfallen, auf Mietzahlungen wird verzichtet. Und so geht es Runde um Runde weiter. Er spielt völlig entspannt, dem Spiel ist jegliche Dynamik entzogen – ein kapitalistischer Flow mit gönnerhaften Zügen. Deine Hinweise auf deinen permanenten Bankrott werden ignoriert. Insolvenzverschleppung seitens des Gläubigers in Reinkultur.
Bis es dann von ihm plötzlich heißt: „Ich hab‘ keine Lust mehr. Kannst du aufräumen.“
Ja, gerne.