Gelesen: Ans Kap – Mit dem Fahrrad ans Nordkap

Capture+_2016-02-15-07-35-20-11995 fuhr er das erste Mal mit einem Freund ans Nordkap. 20 Jahre später, mittlerweile 49, begibt er sich nochmals – aber solo – auf die identische Tour. Doch nein, hier will sich kein Fast-50-Jähriger in der Midlife-Crisis seine Kraft beweisen. Jürgen Rinck, unser Nordlandfahrer, ist Künstler und seine Fahrradtouren sind als Kunstprojekt zu verstehen. Täglich bloggt er, schreibt unter seinem Pseudonym @irgendlink Twitter-Kurznachrichten mit dem Hashtag #ansKap und fotografiert alle 10 Kilometer die Straße, auf welcher er fährt. Dazu gibt es am iPhone erstellte Postkarten für die Unterstützer.

Das alles sollte man wissen, bevor man sich an die Lektüre von »Ans Kap – Mit dem Fahrrad ans Nordkap« macht. Denn das Buch ist kein einfacher Bericht eines Radreisenden, wie es sie zu hunderten als Buch gedruckt und im Internet gebloggt gibt. Das Buch ist der verschriftlichte Teil dieses Kunstprojektes. „Gelesen: Ans Kap – Mit dem Fahrrad ans Nordkap“ weiterlesen

Thoreau Journal 15.09.1838

Wie unerklärliche ist doch das Strömen der Gedanken in der Jugend. Man kann Stöcke und Dreck in die Strömung werfen, und sie wird nur umso höher steigen. Eindämmen kannst du sie, aber austrocknen nicht, denn du kannst ihre Quelle nicht erreichen. (…) Jugend greift nach dem Glück als einem unveräußerlichen Recht.

Henry D. Thoreau, Journal, 12.12.1837
Übersetzung: Schmidt

gesudelt [13]

Für Schwaben fühlt sich so ein Aschermittwoch in Köln wie Alltag an. Nur nicht so sauber.
Koffeinentzug macht einen Tag im Bett nicht besser. [9]
Hausarzt, der um 19:15 noch anruft und die Werte bespricht. (Kassenpatient!) Solche! [10]
Was will (muss) ich loslassen? Wovon mich befreien? Änderungen stehen an. [11]
K2 macht Leseübungen und Gattin muss im Gegenzug Klaviertöne nach Gehör bestimmen. Beide erfolgreich. [12]
Das Gute am Älterwerden? 
Man muss Samstag Abend nicht mehr bei 2 Grad in offener Jacke draußen abhängen.

Das Schlechte am Älterwerden? 
Man lernt ganz neue Untersuchungen kennen. Zum Beispiel Herzultraschall. [13]

Aschermittwoch oder „Wie man (vielleicht) in den Himmel kommt“

Und, was hast Du Dir vorgenommen?

Kirchennah oder Agnostiker. Die Frage „Was will ich dieses Jahr fasten?“ beschäftigt viele Menschen nach dem Fasching. Die meisten Neujahrsvorsätze haben ja den Januar nicht überlebt und so wird mit dem Aschermittwoch ein Neuanfang versucht. Denn verbessern wollen wir uns doch alle in der Selbstoptimierungsgesellschaft.

Wie soll man bloß im 21. Jahrhundert ein christliches Leben führen? Christian Tesch, Agnostiker und Journalist, weiß, dass sein Weg in den Himmel ein harter werden wird – und doch will er unbedingt dort hinkommen. Clemens Sedmak, renommierter Theologe und Philosoph, erklärt sich bereit, ihm dabei zu helfen.“ „Aschermittwoch oder „Wie man (vielleicht) in den Himmel kommt““ weiterlesen

gesudelt (6)

Frisch geduscht und so sauber, dass die ganze U-Bahn nach ihm riecht. (1)
Der junge Mann, der seinen Einkauf trophäengleich abschleppt. (2)

Handgemaltes Unikat. Plakatmaler in Sillenbuch.

Handgemaltes Plakat in Sillenbuch. (3)

 

 

 

 

Die Monarchie wurde ausgerufen. Erste diktatorische Erlasse "Jetzt liest Du vor!" verkündet. (4)

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Museumstag: 
 -  Radeln trotz Windwarnung bei milder Luft.
 -  Radeln trotz Regen und Wind, weil wasserfest verpackt.
 -  Radreifen noch am Abend geflickt, nachdem ich einen langen Nagel reinfuhr.
 -  Ein schönes Buch wieder gefunden, das ich hier beschreiben werde.
 -  Einen Blogbeitrag, der mir gefiel, gelesen.

[5]

Apfelbutzen mit einem Stick entfernt. So ein Tag muss gut starten.
Apfelbutzen mit einem Stich entfernt. So ein Tag muss gut starten.
Einfallsreich. Straßenbetteln für Gras, LSD, Puff, Bier, Essen und Hund. Den Passanten gefiel's.
Einfallsreich. Straßenbetteln für Gras, LSD, Puff, Bier, Essen und Hund. Den Passanten gefiel’s.
Regen und Wind getrotzt. Doch am Heimweg machte es Puff! Platter Reifen.
Regen und Wind getrotzt. Doch am Heimweg machte es Puff! Platter Reifen.
Der Übeltäter, ein langer Nagel. Ich befürchte, vorsätzlich ausgelegt.
Der Übeltäter, ein langer Nagel. Ich befürchte, vorsätzlich ausgelegt.

 

Leute, die am Sonntag im Büro anrufen. Und keine Nachricht hinterlassen. (6)

Hartz IV-Fastengruppe

Gerade lese ich von einer evangelischen Fastengruppe aus Bad Cannstatt (Stuttgart). Die Teilnehmer möchten während der Fastenzeit ab Aschermittwoch sieben Wochen lang von Hartz IV leben.

„Weitere Programmpunkte des siebenwöchigen Kurses sind unter anderem „Straßenexerzitien“. Die Teilnehmer erkunden ihr Stadtquartier, insbesondere die Orte, an denen sich arme Menschen treffen.“

„Auch ein Besuch im Tafelladen ist geplant. Vor allem geht es aber darum, dass die Teilnehmer ihre Erfahrungen austauschen und ein neues Verständnis für die Lebensumstände armer Menschen entwickeln.“

Mir ist bei diesen Versuchen immer unwohl. Jedes Jahr zur Fastenzeit stoße ich auf solche „Versuche“. Wohlsituierte Menschen versuchen sich den Lebensumständen von Armen zu nähern.

Ja, ich denke schon, dass man etwas Einblick und Verständnis für die Schwierigkeiten bekommt, die das Leben mit Hartz IV mit sich bringt.

Nein, es fehlt die existenzielle Erfahrung des Mangels dabei. Die Wohnungen bleiben gut ausgestattet. Wenn die Waschmaschine kaputt ginge, würde sie wohl ohne viel Federlesen ersetzt. Die Kinder gehen weiterhin zur Musikschule und der Urlaub bleibt gebucht.

So bleibt der schale Geschmack zurück, dass sich Armut eben nicht simulieren lässt. Genau so wenig, wie sich das Gefühl der Depression durch eine kleine Gemütsverstimmung simulieren lässt.

Fastet doch richtig. Spendet für die Hilfsangebot der Armen.

Zeitfresser Fahrrad?

Wie viel Zeit kostet mich das Radfahren im Alltag?
Wie viel Zeit kostet mich das Radfahren im Alltag?

Erzähle ich, dass ich für meinen Arbeitsweg per Rad ca. 51 bis 65 Minuten je Strecke benötige, ernte ich meist Mitleid. Je nachdem, ob ich hin und zurück fahre, oder nur einen der beiden Wege pedalierend zurücklege, verbringe ich doch bis zu zwei Stunden werktäglich im Sattel. Bei 17-18 wachen Stunden täglich also ein erhebliches Quantum Zeit.

Aber wie sähe meine Rechnung sonst aus? Beginne ich mal mit dem normalen Arbeitsweg. Dieser beträgt, von Tür zu Tür gerechnet, zwischen 38 und 48 Minuten, wovon ca. 13 Minuten Fußweg und 23 Minuten Stadtbahn-Fahrt anfallen. „Zeitfresser Fahrrad?“ weiterlesen