Pilgern ohne Pilgerroute, Pilgern ohne katholischen Glauben, Pilgern ohne enge Kontakte mit anderen Pilgern – was bleibt da noch übrig, was dient als Motivation? Für die 49jährige Denise Maurer ist es der Bedarf nach einer Auszeit, um wieder zu Kräften zu kommen und die eine oder andere Quelle für den künftigen Alltag zu finden. Doch ganz alleine sollte es nicht losgehen, ihr Partner Jürgen ist als erfahrener Jakobsweg-Pilger mit dabei.
Am 27. Juni 2014 geht es los, Start ist im Schweizer Heimatort der Autorin, in Windisch, an dem die Reuss in die Aare mündet. Ein Start an der Haustür.
Flüsse waren die ursprünglichsten Wanderrouten der Menschen, sie siedelten an ihnen, die Wege entlang der Flüsse waren begehbar und in den landkartenlosen Zeiten die sicherste Orientierung. Denise Maurer und ihr Begleiter J., wie sie ihn im Buch nennt, wählen die an ihrem Heimatort vorbeifließende Reuss als Leitfluss. Zum Gotthard hinauf soll es zuerst gehen, dort entspringt der 164km lange Fluss. „Gelesen: Zur Quelle hin – Pilgertagebuch“ weiterlesen
1995 fuhr er das erste Mal mit einem Freund ans Nordkap. 20 Jahre später, mittlerweile 49, begibt er sich nochmals – aber solo – auf die identische Tour. Doch nein, hier will sich kein Fast-50-Jähriger in der Midlife-Crisis seine Kraft beweisen. Jürgen Rinck, unser Nordlandfahrer, ist Künstler und seine Fahrradtouren sind als Kunstprojekt zu verstehen. Täglich bloggt er, schreibt unter seinem Pseudonym @irgendlink Twitter-Kurznachrichten mit dem Hashtag #ansKap und fotografiert alle 10 Kilometer die Straße, auf welcher er fährt. Dazu gibt es am iPhone erstellte Postkarten für die Unterstützer.
Das alles sollte man wissen, bevor man sich an die Lektüre von »Ans Kap – Mit dem Fahrrad ans Nordkap« macht. Denn das Buch ist kein einfacher Bericht eines Radreisenden, wie es sie zu hunderten als Buch gedruckt und im Internet gebloggt gibt. Das Buch ist der verschriftlichte Teil dieses Kunstprojektes. „Gelesen: Ans Kap – Mit dem Fahrrad ans Nordkap“ weiterlesen
Wir sollten all unseren Verstand auf die Wiederherstellung unserer Körper verwenden, so wie wir auch eine Egge flicken würden, denn mit dem Körper wird man es ganz deutlich zu tun bekommen.
Henry D. Thoreau, Journal, 22.02.1841
Übersetzung: Schmidt
Wie unerklärliche ist doch das Strömen der Gedanken in der Jugend. Man kann Stöcke und Dreck in die Strömung werfen, und sie wird nur umso höher steigen. Eindämmen kannst du sie, aber austrocknen nicht, denn du kannst ihre Quelle nicht erreichen. (…) Jugend greift nach dem Glück als einem unveräußerlichen Recht.
Henry D. Thoreau, Journal, 12.12.1837
Übersetzung: Schmidt
Für Schwaben fühlt sich so ein Aschermittwoch in Köln wie Alltag an. Nur nicht so sauber.
Koffeinentzug macht einen Tag im Bett nicht besser. [9]
Hausarzt, der um 19:15 noch anruft und die Werte bespricht. (Kassenpatient!) Solche! [10]
Was will (muss) ich loslassen? Wovon mich befreien? Änderungen stehen an. [11]
K2 macht Leseübungen und Gattin muss im Gegenzug Klaviertöne nach Gehör bestimmen. Beide erfolgreich. [12]
Das Gute am Älterwerden?
Man muss Samstag Abend nicht mehr bei 2 Grad in offener Jacke draußen abhängen.
Das Schlechte am Älterwerden?
Man lernt ganz neue Untersuchungen kennen. Zum Beispiel Herzultraschall. [13]
Kirchennah oder Agnostiker. Die Frage „Was will ich dieses Jahr fasten?“ beschäftigt viele Menschen nach dem Fasching. Die meisten Neujahrsvorsätze haben ja den Januar nicht überlebt und so wird mit dem Aschermittwoch ein Neuanfang versucht. Denn verbessern wollen wir uns doch alle in der Selbstoptimierungsgesellschaft.
„Wie soll man bloß im 21. Jahrhundert ein christliches Leben führen? Christian Tesch,Agnostiker und Journalist, weiß, dass sein Weg in den Himmel ein harter werden wird – und doch will er unbedingt dort hinkommen. Clemens Sedmak, renommierter Theologe und Philosoph, erklärt sich bereit, ihm dabei zu helfen.“ „Aschermittwoch oder „Wie man (vielleicht) in den Himmel kommt““ weiterlesen
Frisch geduscht und so sauber, dass die ganze U-Bahn nach ihm riecht. (1)
Der junge Mann, der seinen Einkauf trophäengleich abschleppt. (2)
Handgemaltes Plakat in Sillenbuch. (3)
Die Monarchie wurde ausgerufen. Erste diktatorische Erlasse "Jetzt liest Du vor!" verkündet. (4)
Museumstag:
- Radeln trotz Windwarnung bei milder Luft.
- Radeln trotz Regen und Wind, weil wasserfest verpackt.
- Radreifen noch am Abend geflickt, nachdem ich einen langen Nagel reinfuhr.
- Ein schönes Buch wieder gefunden, das ich hier beschreiben werde.
- Einen Blogbeitrag, der mir gefiel, gelesen.
[5]
Leute, die am Sonntag im Büro anrufen. Und keine Nachricht hinterlassen. (6)
Wenn jemand nachdenken will, möge er sich auf einem ruhigen Fluss in einem Boot von der Strömung treiben lassen. Er kann der Muse dann nicht widerstehen.